Kennst Du die Legende der Christrose?
Wir finden Sie sehr schön, deshalb haben wir eine Kurzfassung davon hier abgedruckt:
Die Legende der Christrose
Es war ein bitterkalter Heiligabend, als ein kleines Mädchen sich auf den Weg zur Krippe des neugeborenen Jesuskindes machte. Es hatte von den Hirten gehört, dass sie mit Geschenken gekommen waren, und wünschte sich nichts sehnlicher, als dem Kind auch eine Gabe zu bringen. Doch das Mädchen besaß nichts, kein Gold, keine edlen Stoffe, nicht einmal einfache Speisen.
Mit schwerem Herzen und Tränen in den Augen setzte es sich am Wegesrand in den Schnee. „Was kann ich nur schenken, wenn ich nichts habe?“ flüsterte es traurig. Da erschien ihm ein Engel, strahlend und voller Sanftmut. Er trat zu dem weinenden Kind, nahm es an der Hand und sprach mit einer Stimme, die wie Musik klang: „Deine Tränen zeigen dein reines Herz. Sie sind Geschenk genug.“
Sanft berührte der Engel die Erde, und dort, wo die Tränen des Mädchens in den gefrorenen Boden gefallen waren, geschah ein kleines Wunder: Der Schnee schmolz, und eine zarte weiße Blume, die niemand zuvor gesehen hatte, wuchs empor. Ihre Blüten waren rein wie das Licht der Sterne, und ein Hauch von Hoffnung lag in ihrem Duft.
Das Mädchen erkannte, dass dies ein Geschenk des Himmels war, und pflückte die Blume vorsichtig. Mit neuer Zuversicht eilte es zur Krippe, kniete vor dem Kind nieder und legte die Blume behutsam in das Stroh. Kaum hatte sie dies getan, leuchtete die Blume in einem warmen, sanften Glanz, und es war, als ob die Liebe und der Frieden des Kindes alle Herzen berührten.
Von diesem Tag an blüht die Christrose jedes Jahr im Winter, mitten in der Kälte, und erinnert die Menschen daran, dass selbst in den dunkelsten Zeiten Hoffnung, Licht und Liebe erblühen können.